Mit einer digitalen Lösung zur Fernüberwachung des Verschleißes an Seiltrommelkupplungen steigert der Kupplungsspezialist Malmedie die Betriebssicherheit entscheidend.
„Traditionell erfordert die Beurteilung des Verschleißes an Seiltrommelkupplungsverbindungen eine visuelle oder taktile Inspektion, die häufig in schwer zugänglichen Bereichen durchgeführt werden muss“, erklärte Malmedie. “Der Zugang zur Hubwerkskomponente kann zeitaufwendig und gefährlich sein und erfordert die Abschaltung sowohl der Ausrüstung als auch des Krans. Dieser aufwendige Überwachungsprozess wirkt sich negativ auf die Produktivität aus und beansprucht wertvolle Zeit qualifizierter Fachkräfte”
Darüber hinaus wird die Erkennung und präzise Messung von Verschleiß zunehmend schwieriger, je näher die Bauteile dem Ende ihrer Lebensdauer kommen.
„Verschleißmessungen mit einer Genauigkeit von 1 mm korrekt auszulesen ist bereits eine Herausforderung – bei jährlichen Verschleißraten im Zehntelmillimeterbereich ist eine vollständige Ausnutzung der Bauteillebensdauer nahezu unmöglich,” erklärte Malmedie.
Bis zu acht Sensoren
Malmedies LifeMonitor-Technologie löst dieses Problem durch die kontinuierliche Verschleißüberwachung und ermöglicht eine präzise Messung der verbleibenden Verschleißreserve.
„Aufgrund des linearen Verschleißverhaltens von Trommelkupplungen – im Gegensatz zu Zahnkupplungen, die ein abweichendes Verhalten zeigen – kann die LifeMonitor-Technologie die verbleibende Lebensdauer der Seiltrommelkupplung exakt prognostizieren.
Damit wird der LifeMonitor zu einem unverzichtbaren Bestandteil einer vorausschauenden und zustandsbasierten Instandhaltung. Durch die genaue Bestimmung von Verschleiß und Verschleißrate können Wartungsintervalle effizient und mit minimalem Aufwand geplant werden“, erklärte Malmedie.
An eine einzelne LifeMonitor-Einheit können bis zu acht Sensoren angeschlossen werden – laut Malmedie ist das System damit ideal für anspruchsvolle Anwendungen wie STS-Krane und Schiffsentlader geeignet.
Seiltrommelkupplungen können dabei in einer oder zwei Lastrichtungen überwacht werden.
Zudem kann der Verschleißzustand mehrerer Systeme zentral erfasst und ausgewertet werden, was eine frühzeitige Erkennung von Fluchtungsfehlern im Antriebsstrang ermöglicht. Diese wirken sich direkt auf die Lebensdauer von Trommelkupplungen aus und helfen, unerwartete Ausfallzeiten zu vermeiden.
Auf den Kranen am Tollerort
Am Container Terminal Tollerort der Hamburger Hafen und Logistik AG wurde die LifeMonitor-Technologie zur Überwachung und Analyse von zwei Trommelkupplungen an einem STS-Kran erfolgreich implementiert.


Abbildung 1 zeigt, dass Kupplung 1 (links) vor der Neuausrichtung des Antriebsstrangs eine Verschleißrate von etwa 8 mm pro Jahr aufwies – was einer Lebensdauer von nur einem Jahr entspricht.
Nach der Neuausrichtung im April verbesserte sich dieser Wert deutlich auf 0,42 mm pro Jahr. Diese Veränderung wurde vom LifeMonitor-System sofort erkannt und in eine verbleibende Lebensdauer von fünf Jahren umgerechnet.
Bei Kupplung 2 (rechts) wurde nach der Neuausrichtung eine Verschleißrate von 0,5 mm pro Jahr festgestellt. Dies entspricht einer Gesamtbetriebsdauer von ca. 20 Jahren bei einer neuen Malmedie-Trommelkupplung bzw. einer verbleibenden Lebensdauer von vier Jahren.
„Die kontinuierliche Verschleißüberwachung mit einer Genauigkeit von bis zu 0,1 mm setzt neue Maßstäbe in der Überwachung von Seiltrommelkupplungen“, erklärte Malmedie.
„Sie liefert nicht nur präzise und zuverlässige Messdaten, sondern ermöglicht auch die frühzeitige Erkennung unerwarteter Verschleißzustände sowie die proaktive Planung notwendiger Wartungsmaßnahmen.
Dies minimiert Stillstandzeiten, senkt Betriebskosten und verlängert die Lebensdauer kritischer Komponenten – ein bedeutender Schritt hin zur zukunftssicheren Digitalisierung im Kranbetrieb.“
Quelle: WCN JUNE, Page 7